Körperlichkeit und Weiblichkeit spielen in Dorothée Zombonners Arbeiten genauso eine Rolle, wie alltägliche Erfahrungen, Erlebnisse, Unterhaltungen und eine gewisse Komik. Mit Vorliebe benutzt die Künstlerin alltägliche Materialien, um diese unter anderen Blickwinkeln neu zusammenzustellen.
Nachdem ihr Atelier einem Kinderzimmer gewichen ist, entsteht der Großteil von Dorothée Zombronners Arbeiten in der Küche. Seit Beginn der Coronakrise arbeitet die Künstlerin bevorzugt mit Materialien, die sich den Gegebenheiten (häufige Betreuung der Kinder zuhause und Quarantänezeiten) anpassen und kombinieren lassen können zum Einsatz. Ihre Wandarbeiten sind aus Ton oder Salzteig gefertigt.
Darüber hinaus arbeitet sie seit einiger Zeit mit Übermalungen von Kunstdrucken. Dadurch verändert sich der Blick auf das Bild und das Bild ändert seine Aussage. Die zumeist nackt und wehrlos dargestellten Frauen mutieren durch die Übermalungen zu Krieger*Innen und Superheld*Innen. Ihre Maskierungen, Tattoos und Attribute oszillieren irgendwo zwischen Catwoman, Fetisch, Punk und Pussy Riot. Damit kommen die von Dorothée Zombronner überarbeiteten Drucke den ursprünglichen Charaktereigenschaften dieser mythischen Figuren deutlich näher als die historischen Gemälde.
In Kombination mit den anderen Arbeiten aus Salzteig und Bastelton, sowie meinen übermalten Kunstdrucken entsteht ein kleines Panoptikum sakral anmutender Formen und skurriler Figuren.
Sie sind sie Aufschrei, Reklamation und Würdigung zugleich. Es darf aber auch gelacht werden.